ALDI Grill – Beef Maker im Test
Der Beef Maker von Aldi Nord macht eine Kampfansage an alle Oberhitzegrills. Ist er eine echte Beefer Alternative? In unserem ausführlichen Test zeigen wir euch, wie gut der ALDI Grill Beef Maker wirklich ist.
Was ist der ALDI Grill “Beef Maker”?
Der Beef Maker ist ein Oberhitzegrill, der im August 2018 bei allen ALDI Nord Filialen verkauft wurde. Mit über 800 °C Oberhitze können Steaks sehr schnell mit einer leckeren Kruste aus Röstaromen veredelt werden. Der Vorteil der Oberhitze liegt darin, dass keine Röststreifen, sondern die besagte Kruste entsteht und sowie ein Fettbrand verhindert werden kann.
Dieses Konzept ist kein neues, Oberhitzegrills gibt es seit einigen Jahren auf dem deutschen Markt. Der erste und auch teuerste Oberhitzegrill ist nach wie vor der Beefer. Mit über 700 Euro kostet der kleine Beefer schon mehr als 4x so viel wie der ALDI Grill. Doch ist der Beef Maker auch eine echte Beefer Alternative oder eher als Gag zu verstehen? Geeignet sind die Oberhitzegrills übrigens nicht nur für Steaks. Der ALDI Grill kann auch für weitere Gerichte wie z.B. Pizza genutzt werden.
Der Aufbau und die Verarbeitung
Der Oberhitzegrill wiegt gute 15 kg, daran wird direkt ersichtlich, dass recht viel Material verbaut worden sein muss. Das gesamte Gehäuse besteht aus ca. 1 mm dicken Edelstahlblechen. Diese sind miteinander verschraubt. Insgesamt sind drei Keramikbrenner verbaut, welche durch einen einzigen Piezozünder sehr solide gezündet werden. Der Rost liegt in einer Art Schublade, welche durch ein Griffstück rausgezogen werden kann. Unterhalb des Rostes wird die Fettauffangschale, ebenfalls an der Schublade, montiert. Auf diese Weise ist unterhalb des Rostes eine geschlossene Fläche, sodass sämtliches Fett definitiv in die Auffangschale tropft. Durch eine Höhenverstellung kann die Schublade in 3 vordefinierte Positionen eingestellt werden. Mittels eines Hebels, welcher durch eine Feder gezogen wird, kann die Höhe verstellt werden. Hierbei muss beachtet werden, dass die Feder einen recht großen Druck ausübt. Entgleitet einem der Hebel aus der Hand, springt die Höhenverstellung nach oben. Das macht nichts, ist aber relativ laut und unangenehm. Am hinteren Ende oben am ALDI Grill befindet sich ein Luftschlitz, durch den der entstehende Rauch entweicht. Das funktioniert auch sehr solide, sodass nicht wie bei den anderen Oberhitzegrills, sämtlicher Rauch vorne rauszieht. An den Seiten finden sich zwei Einkerbungen, was den Transport der Beefer Alternative erleichtert. Insgesamt ist die Verarbeitung sehr gut, gerade wenn der Preis von 149 Euro im Hinterkopf ist.
Technische Daten und Lieferumfang
Im Lieferumfang enthalten ist neben dem Oberhitzegrill an sich noch der Rost, die Fettauffangschale und ein passender Pizzastein. So steht also auch einer leckeren Pizza nichts im Wege. Der Beef Maker kommt fix und fertig montiert, sodass nach dem Auspacken direkt losgegrillt werden kann. Dennoch sollte der Grill erstmal ca. 15 Minuten lang eingebrannt werden, sodass industrielle Fettreste verdampfen.
Beef Maker | |
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Zeit zum Vorheizen: | ca. 5 – 10 Minuten |
Größe: | 533 x 432 x 318 (BxTxH) mm |
Grillfläche: | 357 x 294 mm |
Zündung: | Elektrozünder |
Maximale Temperatur: | ca. 800 °C laut Hersteller |
Gewicht: | ca. 15 kg |
Preis: | ca. 149 € (Stand 2018 / Aldi Aktion) |
Wie verhält sich die Hitzeverteilung?
Der Toastbrottest ist ein gängiger Test, um zu sehen wie gut die Hitzeverteilung in einem Gasgrill ist bzw. wo sich Temperatur-Hotspots befinden. Der gleiche Test kann in Oberhitzegrills durchgeführt werden. Schon anhand der Anordnung der Brenner lässt sich ein Bild erahnen. Visualisiert wird es mithilfe von 6 Toastbrotscheiben, welche wir gleichmäßig auf dem Rost verteilen. Auf mittlerer Höhe schieben wir die Schublade in den vorgeheizten Beef Maker. Schon nach wenigen Sekunden ist ein klares Bild zu erkennen. Bilder sprechen hier mehr als tausend Worte.
Gut zu erkennen ist der Bereich, wo die drei Keramikbrenner sitzen. Während die Weißbrotscheiben an diesen Stellen schon schwarz sind und angefangen haben zu brennen, ist das Toastbrot gerade vorne raus noch sehr bleich. Das ist erstmal kein sehr gutes Ergebnis, wer sich aber mit den Oberhitzegrills auskennt, der weiß, dass es durchaus normal ist. Selbst die teuren Geräte um die 1000 Euro weisen diese Hotspots auf und haben noch vorne raus eher weniger Hitze. Egal wie, dieses Bild solltest du dir genau einprägen. An den Stellen, an denen das Weißbrot bereits schwarz ist, sollte später dein Steak liegen. So bekommt es eine gleichmäßige Kruste aus Röstaromen.
Der ALDI Grill im Einsatz: ein Steak grillen
Der wohl wichtigste und entscheidende Punkt für oder gegen den ALDI Grill ist natürlich der Test an einem realen Testobjekt, Toastbrot hin oder her. Dafür haben wir uns für ein leckeres Rumpsteak entschieden. Die Fragen sind, wie lang wird das Steak brauchen wird bis es eine Kruste bekommt, entsteht überhaupt eine Kruste und wie gleichmäßig sieht die mögliche Kruste aus? Das Steak selbst haben wir nicht weiter behandelt, sondern so wie es ist gegrillt. Platziert haben wir es genau da, wo die schwarzen Stellen des Toastbrots zu sehen waren. So stellen wir sicher, dass das Steak genau da liegt, wo die meiste Hitze anliegt. Da das Steak recht dünn ist, haben wir den Rost auf die maximale Höhe gestellt. Hier kommt ein kleiner Schwachpunkt des ALDI Grills zum Vorschein.
Das Steak hatte leider trotz der maximalen Höhe noch einen Abstand von ca. 3 cm zu den Brennern. Ideal wäre ein Abstand von ca. 1 cm. Wer den Beef Maker kauft, sollte also die richtige Dicke bei seinen Steaks wählen. Aufgrund des großen Abstands dauert es auch gute 1 1/2 Minuten pro Seite bis zur perfekten Kruste. Bei anderen Geräten, bei denen die Höhe stufenlos angepasst werden kann, liegen wir bei ca. 30 – 40 Sekunden pro Seite. In der untersten Einstellung durfte das Steak noch etwa 5 Minuten garziehen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und gerade die Kruste überzeugt uns. Wer ein größeres Steak oder gleich mehrere Steaks zubereiten möchte, der muss vermutlich zwischendurch mal das Steak drehen, sodass alle Stellen gleichmäßig gebräunt werden. Was bei der Zubereitung eines perfekten Steaks noch zu beachten ist, zeigen wir dir in unsere Anleitung „Steak grillen„.
Pizza vom ALDI Beef Maker – geht das?
Wenn im Lieferumfang ein Pizzastein beigelegt wird, dann muss das natürlich auch einen Hintergrund haben. Selbstredend wollen wir wissen, wie gut der Oberhitzegrill eine Pizza „grillt“. Dafür haben wir testweise einfachen Fertigteig, Tomatensauce, geriebenen Mozzarella und etwas Salami zu einer eckigen Pizza verarbeitet. Der Pizzastein ist nämlich nicht rund, sondern angepasst an die Form des Grills entsprechend eckig. Für den Test haben wir den Pizzastein auf mittlerer Höhe der Schublade bei voller Leistung der Brenner ca. 15 – 20 Minuten lang vorgeheizt. Anschließend die rohe Pizza auf den Stein geschoben und die Brennerleistung auf halbe Flamme runter geregelt. Nach exakt 1 Minute und 40 Sekunden war die Pizza dann fertig. Völlig unerwartet ist sie erstaunlich gut geworden. Nach dem Toastbrottest hatten wir an kein gutes Pizzaergebnis geglaubt. Dennoch ist der Boden richtig kross und braun geworden, der Käse schön zerlaufen und die Salami angeknuspert. Im Bereich der Brenner ist der Teig auch von oben schön kross und braun geworden, auch der Käse hat Farbe bekommen. An den anderen Stellen sah die Pizza noch leicht blass aus, war aber durchgegart. Alles in allem können wir sagen, dass der ALDI Grill Beef Maker durchaus eine gute Pizza in kürzester Zeit zaubern kann, sicherlich aber nicht DER neue Pizzagrill am Markt ist. Selbstverständlich gibt es weitaus bessere Geräte um eine leckere Pizza selbst zu machen.
Das Update: Beef Maker Pro
Gute Optimierungen zum fairen Preis
Lohnt sich der Beef Maker?
Was sollen wir groß sagen. Wer bis hier hin gelesen hat, der weiß bereits alles was er wissen sollte. Es gibt sicher viele besser verarbeitete Oberhitzegrills. Diese liegen preislich aber auch alle deutlich oberhalb des Beef Makers. Für 149 Euro (Stand 2018) bekommt der Käufer hier ein solides Gerät, bei dem sich wirklich mal Gedanken gemacht wurden.
Der Luftschlitz zur Abfuhr des Rauchs ist neu bei Geräten dieser Art. Die Schublade ist ebenfalls neu, welche wir wirklich gut finden. Einzig die Reinigung des Geräts wird dadurch sicher nicht einfacher. Allerdings bleibt der ALDI Grill größtenteils sauber durch die in der Schublade integrierte und herausnehmbare Fettauffangschale. Die Kruste auf dem Steak ist vergleichbar mit der Kruste bei anderen, teureren Geräten. Dem ausgiebigen Steakgenuss steht mit dem Grill nichts mehr im Wege, sodass wir behaupten, dass man bei diesem Preis nichts falsch machen kann.
Ich habe den Beef Maker Pro gebraucht, aber unbenutzt gerade erstanden und finde ihn auch sehr gut, bis auf 2 wichtige Besonderheiten, die ich anderen hiermit mitteilen möchte:
Bei dem ersten Versuch einer Pizza mit dem beil. Pizzastein ist der Käse an einigen Stelle über den Pizzastein hinausgelaufen und in die Haltekonstruktion der Schublade gelaufen, die man nicht – wie die Schublade – einfach zum Reinigen ausbauen kann.
Der Stein ist also zu groß, damit alles was daran herunterläuft in die Fettauffangschale tropft.
Außerdem habe ich mir die Finger sehr tief eingeschnitten, beim Reinigen der Innenkonstruktion, welche die Schublade hält/führt: Achtung: Rasiermesserscharfe Kanten sind hier verbaut!!!
Das als Warnung für alle NutzerInnen.
VG, Kevin
Gibt’s den in Österreich auch?
Lg Steffi
Hi Steffi,
ob es den mittlerweile in Österreich gibt, wissen wir leider nicht.
LG
Hannes
Nach zwei Jahren Nutzung des Beef Maker Pro kann ich ein durchweg positives (Zwischen)-Fazit ziehen:
Nürnberger, Berner, einfache Bratwürste, Burger Patties und Steaks gelingen sehr gut. Die Hitze ist durch Gaszufuhr und Höhenverstellung der Grillfläche sehr gut und schnell regelbar. Die nutzbare Grillfläche reicht für 3 bis 4 Personen. Bei dünnen Steaks wünscht man sich manchmal eine Erhöhung für den Grillrost, um noch 2 cm dichter an die Brenner zu kommen. In der kurzen Aufheizzeit von 5 bis 10 min kann man schonmal Ciabatta toasten oder Zucchini grillen. Dicke Steaks (größer 4 cm) gelingen am besten rückwärts gegrillt zusammen mit einem Backofen. Pizza fand ich eher schwierig im Beef Maker, und ich habe sie auch deshalb nicht oft darin gemacht. Nach dem Grillen wandern Grillrost (Edelstahl, recht massiv) und Fettauffangschale (Edelstahl) in den Geschirrspüler. Sauber. Der Grill wird manchmal außen abgewischt. Fertig.
Der Grill steht seit 2 Jahren auf der Terrasse (auf einem IKEA Klasen) und ist sehr haltbar gebaut. Außen Edelstahl, innen verzinkter Stahl – da rostet bisher nichts. Die Haube ist inzwischen verblichen aber immer noch haltbar. Der Gasanschluss ist ungünstig gelegt. Zum Überziehen der Haube muss der Gasschlauch jedes mal abgeschraubt werden. Ein Winkelanschluss wäre hier praktischer. Kann man nachrüsten. Nach über zwei Jahren noch eine positive Überraschung – die 8kg Gasflasche war leer und wurde erstmals getauscht. Gasverbrauch ist knapp 260g/h. Reichte also für mehr als 30h Grillen. Für alles, was keinen Deckel braucht, ist dieser OHG m.E. eine wirklich gute und sehr günstige Lösung.