Ein Steak grillen | Anleitung
Du möchtest ein Steak grillen und weißt nicht so recht wie genau du vorgehen sollst? In unserer Anleitung zeigen wir dir was du beim perfekten Steak beachten solltest.
Die Definition eines Steaks
Klären wir zu Beginn doch erst einmal, was ein Steak überhaupt ist. Unser lieber Freund und Metzger Carsten Scheller hat das Steak wie folgt definiert: „Eine Bindegewebseiweißarme Fleischeiweißscheibe der quer gestreiften Skelettmuskulatur warmblütiger Schlachttiere“. Etwas einfacher ausgedrückt wird als Steak ein Fleischscheibe des Rindes bezeichnet und durch verschiedene Cuts noch genauer definiert. Teilstücken von anderen Tieren haben in der Regel den entsprechenden Zusatz wie z.B. Schweinesteak, Thunfischsteak, Putensteak etc.
In diesem Text wollen wir uns aber dem klassischen Steak vom Rind widmen und gehen dabei auf die einzelnen Cuts, auf gängige Mythen und natürlich auf die richtige Zubereitung ein. So solltest du anschließend alles wissen um das perfekte Steak grillen zu können.
Welche Steak-Cuts gibt es?
Bevor du dein Steak grillen kannst, musst du vor allem erstmal eine Entscheidung treffen: Welcher Steak-Cut ist für mich der richtige? Während früher beim Metzger einfach „ein Steak“ bestellt wurde, sind heute viele unterschiedliche Cuts und diverse Bezeichnungen im Umlauf. Logisch, ein Rind besteht ja eben nicht nur aus eben diesem einen Steak, sondern hat verschiedene Bereiche, die durch unterschiedliche Beanspruchung auch verschiedene Eigenschaften hinsichtlich Muskulatur und Fett aufweisen.
Das nachfolgende Schaubild soll dir einen ersten Eindruck geben, welcher gängige Cut wo am Rind sitzt. Dabei haben wir eine sehr vereinfachte Form der Darstellung gewählt, sodass einzelne Cuts auch in anderen Bereichen liegen oder angrenzen können. Gleichzeitig möchten wir nochmal das Bewusstsein für einen bewussten Fleischkonsum betonen, denn hinter jedem Steak steckt ein Tier, das für uns sein Leben lies.
Die wichtigsten Steak-Cuts in der Übersicht
Wie bereits erwähnt gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Zuschnitten. Teilweise gibt es auch unterschiedliche Bezeichnungen, die zum einen Abhängig von der Region sind, zum anderen aber auch vor allem aus Marketinggründen so bezeichnet werden. Wir wollen uns daher hier vor allem auf die gängigen Cuts konzentrieren, die du als Steak perfekt grillen kannst. Die Angaben hinsichtlich der Grillzeit und des Gargrads werden wir später noch genauer beleuchten.
Ribeye Steak
Das Ribeye ist durch ein deutliches Fettauge gekennzeichnet. Es stammt aus der Hochrippe des Rindes und zeichnet sich durch eine schöne Marmoierung aus.
Roastbeef
Beim Roastbeef handelt es sich um ein Zwischenrippenstück, welches teilweise gut marmoriert ist. Es eignet sich als Steak und als Braten.
Rumpsteak
Das Rumpsteak wird aus der Mitte des Roastbeef geschnitten und ist sehr fettarm. Dafür ist es aber sehr aromatisch im Fleischgeschmack.
Porterhouse-Steak
Das Porterhouse-Steak besteht aus Filet & Roastbeef und wird durch einen Knochen getrennt. Dabei wiegt es mindestens 700g und ist ca. 6cm dick.
T-Bone Steak
Wie auch das Porterhouse-Steak wird besteht das T-Bone aus einem Roastbeef und Filet, ist dabei aber etwas kleiner. In der Regel wiegt aber deutlich weniger.
Tomahawk-Steak
Das Tomahawk-Steak ist Teil der Hochrippe. Ein extra langer Knochen gibt diesem Cut sein charakteristisches Aussehen. Es hat einen hohen Fettantei.
Filet
Das Filet ist das wohl zarteste Stück des Rindes. Es ist durch feine Fettadern durchzogen und zeichnet sich durch einen milden Geschmack aus.
Flanksteak
Dieser Cut wird aus dem Bauchlappen geschnitten und ist sehr flach. Er zeichnet sich durch einen kernigen Geschmack und lange Fasern mit festem Biss aus.
Hüft-/Huftsteak
Das Hüftsteak ist sehr mager und oftmals eine günstige Alternative zum Rumpsteak. Es hat ein angenehmes Rindfleischaroma und ist bestens fürs Marinieren geeignet.
Herzlichen Dank an „Der Schwarzwälder“ für die Produktfotos!
Weitere Cuts und Bezeichnungen
Bei den genannten Steakcuts handelt es sich natürlich nur um eine Auswahl der beliebtesten Zuschnitte. Neben diesen gibt es noch viele weitere, teils sehr spezielle, Cuts die du aber oftmals nur bei einem gut aufgestellten Metzger oder Online beziehen kannst. Je nach Region oder Land können außerdem die Bezeichnungen abweichen. Ein gutes Beispiel hierfür ist z.B. das Rib-Eye-Steak, welches auch unter dem Namen Entrecôte bekannt ist.
Im Idealfall hast du eine tolle handwerkliche Metzgerei in deiner Nähe und dazu auch noch gut ausgebildete Fachkräfte, die dich bestens über die einzelnen Teilstücke informieren können. Dann steht deinem Vorhaben ein Steak grillen zu wollen eigentlich nichts mehr im Wege.
Was ist beim Kauf eines Steaks zu beachten?
Für ein gutes Ergebnis auf dem Grill sind beim Kauf des Steaks ein paar Faktoren entscheidend. Im Vordergrund sollte eine gute Fleischqualität und das Tierwohl stehen. Tiere, die ein tolles Leben, viel Bewegung und eine natürliche Aufzucht hatten, werden dir ein ganz anderes Geschmackserlebnis bieten, als Tiere aus Massentierhaltung. Mit deinem bewussten Kauf gibst auch du deinen Teil zu einer nachhaltigeren und besseren Lebensmittelproduktion dazu.
Weitere wichtige Faktoren für den Grillerfolg sind die Marmorierung sowie eine gewisse Mindestdicke der Steaks. Ein gutes Steak ist von vielen kleinen Fettäderchen durchzogen – dem intramuskulären Fett. Dieses lässt dein Steak nach dem Grillen schön saftig und geschmacksintensiv werden. Bei der Dicke des Steaks empfehlen wir dir 3 – 5 cm mindestens einzuhalten. Nimm lieber ein dickeres Steak und teile dieses mit deinen Freunden, statt für jeden ein zu dünnes Steak zu nehmen. Je dünner ein Steak geschnitten ist, desto schwieriger wird es, einen guten Gargrad zu erzielen.
Fleisch online Kaufen – direkt beim Erzeuger!
Das Fleischerhandwerk ist leider einer der Berufe, der immer weniger ausgeübt wird und bei dem viele Betriebe keine Nachfolge finden. So kommt es leider dazu, dass nicht mehr in jeder Gemeinde ein guter Fleischer ansässig ist. Wenn du dennoch gutes Fleisch kaufen möchtest, empfehlen wir dir Fleisch online zu kaufen und zwar am Besten direkt beim Erzeuger. Damit unterstützt du den Betrieb direkt und umgehst verschiedene Zwischenhändler, bei denen nicht mehr ganz klar ist, wo das Fleisch denn nun überhaupt herkommt.
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Steak-Mythen – stimmt das wirklich?
Wenn du ein Steak grillen möchtest wirst du schnell mit einigen gängigen Mythen konfrontiert, die sich über Jahre hinweg hartnäckig halten. Von der Vorbereitung bis zum Anschnitt kannst du vieles falsch machen, was den Genuss deines perfekten Steaks beeinflussen kann. Daher wollen wir zumindest mit einigen Mythen an dieser Stelle einmal aufräumen und dir unsere Meinung dazu mitteilen.
Muss ein Steak Raumtemperatur annehmen?
Diese Frage wird immer wieder thematisiert und meistens falsch beantwortet. Mal angenommen, du gehst in einem sehr guten Steakhouse essen und bestellst dort ein Steak. Nach ca. 30 Minuten wirst du das Steak frisch gegrillt serviert bekommen. Du wirst es essen und, sofern es ein gutes Lokal ist, begeistert von dem Fleisch sein. Was hat das nun mit der eigentlichen Frage zu tun? Richtig, der Koch des Restaurants wird wohl kaum das Steak 2h lang an der Raumtemperatur liegen lassen bevor er es zubereitet. Das würde zum einen die Wartezeit dezent verlängern, zum anderen hätte das Steakhouse vermutlich bei der nächsten Lebensmittelkonrolle ein massives Problem.
Was genau passiert nun, wenn das Steak 2h lang bei Raumtemperatur von etwa 20 °C liegt? Mit der Kerntemperatur des Steaks wird, je nach Dicke, wenig bis gar nichts passieren. Es wird evtl. von Kühlschranktemperatur um 2-3 °C steigen, was allerdings keinen Vorteil beim Grillen bringt. In erster Linie bietet dein Steak eine Spielwiese für diverse Keime und Bakterien, was durchaus gesundheitsschädlich sein kann. Da man ein Steak meist Medium oder Rare isst, macht es daher absolut keinen Sinn bewusst eine Angriffsfläche für Bakterien zu bieten.
Die Kernaussage dieser Fragestellung ist also: Nimm dein Steak aus dem Kühlschrank und bereite es direkt zu. Geschmacklich wirst du definitiv keinen Unterschied feststellen. Gleichzeitig gehst du gesundheitlich auf Nummer Sicher.
Wie würze ich das Steak?
Zugegeben, bei dieser Frage handelt es sich weniger um einen Mythos sondern viel mehr um eine Glaubensfrage. Da wir uns ausführlich und lange mit dem Thema beschäftigt haben, ist für uns vor allem eins klar: Das Würzen eines Steaks sollte den Eigengeschmack unterstützen und nicht überlagern. Daher empfehlen wir auch stets nur Salz, Pfeffer und milde Kräuter zu verwenden. Diese sollten nach dem Grillen auf das heiße Fleisch gegeben werden, sodass sie ihre ätherischen Öle verbreiten können. Am Besten schneidest du dein Fleisch dazu in Tranchen.
Aber warum solltest du dein Steak nach dem Grillen würzen? Gewürze wie Pfeffer würden bei einer hohen Temperatur nur verbrennen und Bitterstoffe freisetzen, die den Geschmack des Steaks natürlich negativ beeinflussen. Auch das vorherige Salzen wird keinen großartigen Unterschied aus machen. Grobes Salz, zu dem wir immer tendieren, wird eher in den Grill fallen als am Steak haften zu bleiben. Daher kannst du dir das vorherige Würzen sparen und lieber nach dem Grillen gute Gewürze verwenden und für den perfekten geschmacklichen Feinschliff sorgen.
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Muss ich die Poren des Steaks schließen?
Das „Schließen der Poren vom Fleisch“ ist wohl einer der gängigsten Mythen beim Steak grillen. Er resultiert daraus, dass die Außenseiten des Fleisches versiegelt werden sollen um es saftig zu halten. Leider wird der Mythos in vielen Grill- und Kochshows noch heute propagiert, obwohl die Grundaussage faktisch falsch ist. Und das lässt sich auch ganz einfach erklären:
Fleisch an sich hat gar keine Poren. Es besteht aus Muskeln und Fasern. Die Haut hingegen hat Poren, findet aber beim klassischen Steak gar nicht erst statt. Das scharfe Angrillen oder Anbraten verhindert darüber hinaus auch nicht das Austreten des Fleischsaftes. Viel mehr ist unserer Beobachtung nach die Fleischqualität dafür verantwortlich wie gut der Fleischsaft im Fleisch gehalten wird.
Warum sollte ich mein Steak dann überhaupt scharf angrillen? Auch hierfür gibt es eine ganz einfache Erklärung: wegen der Röstaromen. Diese geben deinem Steak nicht nur Geschmack sondern auch eine feste Kruste. Nach Möglichkeit solltest du das Steak mit möglichst hoher Hitze angrillen. Dabei ist zu beachten, dass die Röstaromen dunkelbraun und nicht schwarz sein sollten 😉 Wir nutzen mittlerweile sehr gerne eine Plancha oder Griddleplatte. Hier verhinderst du einen möglichen Fettbrand und wirst zusätzlich eine durchgängige Kruste haben.
Sollte ich mein Steak zum Ruhen in Alufolie einlegen?
Hier handelt es sich tatsächlich um einen sehr kritischsten Mythos. Trotz der Tatsache, dass mittlerweile hinlänglich bekannt ist, das Aluminium nichts an Lebensmitteln zu suchen hat, wird gerne vorgeschlagen, das Steak in Alufolie einzuschlagen und es so nach dem Grillen ruhen zu lassen. Neben dem gesundheitlichen Ansatz kommt hinzu, dass das Steak nicht besser wird, im Gegenteil. Durch die Isolierung der Alufolie kann die Hitze an der Außenseite des Steaks nicht abgegeben werden. Sie dringt also weiter in das Steak ein. Dabei zieht es nach, sodass die Kerntemperatur weiter steigt.
Da sich das Bindegewebe nicht entspannen kann, tritt weiterer Fleischsaft aus, das Steak wird trockener und du hast in der Alufolie eine Saftpfütze. Doch genau diesen Saft wollen wir eigentlich im Fleisch haben. Hinzu kommt auch noch, dass die leckere Kruste aus Röstaromen in der feuchten Umgebung innerhalb der Alufolie komplett aufweicht. Kurz und knapp: lass die Alufolie weg!
Das Steak richtig grillen
Nachdem wir nun ein wenig die Theorie und die gängigen Mythen geklärt haben, kommen wir zum Teil, der richtig Spaß macht: das Steak richtig grillen! Grundsätzlich kannst du eigentlich nichts falsch machen, wenn du dich an zwei wichtige Faktoren hältst: Zeit und Temperatur. Denn das Grillen eines Steaks funktioniert immer auf die gleiche Art und Weise und ist vom Steakcut unabhängig. Natürlich sind diese beiden Faktoren auch wichtig, wenn du dein Steak traditionell in der Küche zubereiten möchtest.
Das Steak direkt grillen
Wie der Name vermuten lässt, wird beim direkten Grillen das Fleisch direkt über der Hitzequelle platziert. So lassen sich leckerer Röstaromen und eine tolle Kruste erzeugen. Selbstverständlich ist dabei aber zu beachten, dass das Fleisch nicht verbrennt und Röstaromen dunkelbraun, nicht schwarz sind. Um einen Fettbrand zu verhindern, kannst du auch eine Gusspfanne oder Plancha auf den Grill legen. Hiermit erhältst du eine durchgehende Kruste, wirst aber kein typisches „Grillmuster“ erzeugen können. Am Ende ist das aber auch alles Geschmacksache.
Zeitlich bewegen wir uns beim direkten Grillen bei 15 – 30 Sekunden je Seite. Die Zeit variiert je nach Temperatur. Mehrmaliges Wenden wird sich auf jeden Fall nicht negativ auf das Ergebnis auswirken.
Das Steak indirekt grillen
Das indirekte Grillen kommt vor allem bei dicken Steaks zum Einsatz. Es ist vergleichbar mit dem heimischen Backofen, bei dem das Essen nicht direkt mit der Hitze in Berührung kommt. Hierzu werden beim Gasgrill z.B. die äußeren Brenner eingeschaltet, während das Steak in der Mitte platziert wird, also in einem Bereich, in dem kein Brenner aktiv ist. Beim Kohlegrill werden analog dazu die Kohlen links und rechts platziert.
Du solltest für eine Garraumtemperatur von ca. 110 – 140 °C sorgen. So kannst du dein Steak langsam auf die gewünschte Kerntemperatur ziehen. So bleibt es schön saftig und das Ergebnis wird perfekt. Zur Überprüfung der Temperaturen empfehlen wir dir unbedingt ein Grillthermometer zu verwenden. Es wäre schade, wenn das teure Steak zu weit gart.
Wie lange sollte ich mein Steak grillen?
Die Zeit ist einer der wichtigsten Faktoren wenn du ein tolles Ergebnis erzielen möchtest. Selbstverständlich könntest du deinen Grill voll aufheizen und das Steak unter ständigem Wenden grillen – auch das indirekte Grillen bei 220° C wäre natürlich möglich. Ein leckeres und vor allem saftiges Ergebnis wirst du damit aber garantiert nicht erreichen. Wie bei so vielen Dingen im Leben liegt auch beim Steak grillen in der Ruhe die Kraft.
Unabhängig davon ob du dein Steak rückwärts oder vorwärts grillen möchtest, werden die Zeiten von der Grilltemperatur sowie der Fleischdicke bestimmt. Dabei gilt: je dicker dein Steak, desto länger die Grillzeit. Logisch!
Erst scharf angrillen und dann gar ziehen
Solltest du dein Steak ganz klassisch grillen, musst du es zunächst scharf angrillen. Wie oben schon beschrieben kommt es dafür auf die direkte Zone in der extrem hohe Temperaturen herrschen. Ein Infrarotbrenner erreicht z.B. gerne Temperaturen von bis zu 900 °C. Doch auch bei deutlich geringeren Temperaturen lassen sich schöne Brandings erzeugen. Achte aber darauf, dass es nicht zu lange der Hitze ausgesetzt ist. Zum Einen erhältst du andernfalls einen sichtbaren grauen Bratenrand und zum anderen können schwarze Brandings gesundheitsschädlich werden.
Anschließend wird das Fleisch bei niedrigen Temperaturen von 110 – 140 °C in den indirekten Bereich deines Grills oder wahlweise in den Backofen gelegt. Hier kannst du es nun langsam und schonend auf die gewünschte Kerntemperatur ziehen, welche du am Besten mit einem Einstichthermometer überprüfen solltest. Zum Abschluss nimmst du das Steak aus dem Grill und lässt es noch ein wenig ruhen, sodass sich das Bindegewebe entspannen kann.
Die richtige Garstufe beim Steak treffen
Je häufiger du ein Steak grillst, desto mehr Erfahrung sammelst du natürlich. Dennoch verlassen sich auch Profis nicht immer auf diese Erfahrung. Jedes Steak und jeder Zuschnitt ist anders, sodass auch der oft gezeigte „Drucktest“ auf der Hand alles andere als zuverlässig funktioniert. Es wäre sehr schade, wenn du ein teures Steak auf der Zielgraden noch versaust. Wir verlassen uns daher auf die Technik und nehmen für die zuverlässige Überprüfung der Kerntemperatur ein Grillthermometer.
Gargrad | Kerntemperatur |
---|---|
Rare (blutig): | 47 – 52 °C |
Medium: | 52 – 54 °C |
Medium: | 54 – 58 °C |
Medium Well: | 58 – 60 °C |
Well done: | ab 60 °C |
Bei der Verwendung solltest du darauf achten, dass du es sowohl von der Höhe als auch von der Tiefe mittig in das Fleisch einstichst. So wirst du die perfekte Temperatur treffen ohne Gefahr zu laufen, dass du es zu lange oder zu kurz grillst. Versuche aber darauf zu verzichten, alle 2 Minuten nachzumessen. Zum Einen sorgst du durch das Öffnen des Deckels für einen „Temperatursturz“ und zum Anderen kann viel Fleischsaft aus dem Fleisch austreten. Du wirst recht schnell ein Gefühl für das Messen der Temperatur bekommen.
Ein Steak Sous Vide zubereiten
Klären wir erstmal das Wichtigste fürs Stammtischwissen: Sous Vide bedeutet „unter Vakuum“ und stammt aus dem Französischen. Es beschreibt eine Zubereitungsmethode, bei der Fleisch, Fisch und Gemüse in einem Beutel vakuumiert und auf eine gewünschte Zieltemperatur gebracht wird. Eigentlich stammt diese Methode aus der Gastronomie, sie erfreut sich aber auch in der heimischen Küche steigender Beliebtheit. Doch was macht diese Methode so besonders und warum lohnt sie sich, wenn du ein Steak grillen möchtest?
Der große Vorteil von Sous Vide liegt darin, dass du punktgenau eine gewünschte Kerntemperatur erreichst. Dies liegt natürlich daran, dass das Fleisch nicht wärmer werden kann, als das Wasser, in dem es sich befindet. So hast du z.B. die Möglichkeit für eine Grillparty sehr viele Steaks vorzubereiten und gleichzeitig zu servieren. Ebenso kannst du den gewünschten Gargrad später beim scharfen angrillen entscheiden, sodass jeder Gast selbst entscheiden kann, ob er das Steak lieber medium oder well done essen möchte.
Ein kleiner Tipp zum Abschluss: Da beim Grillen die Kerntemperatur noch steigen wird, empfehlen wir dir 2 – 4 °C weniger für das Wasserbad einzustellen. Möchtest du dein Steak also medium grillen, sollte das Wasser 50 °C warm sein.
Vor- & Nachteile von Sous Vide
Die Sous Vide Methode hat definitiv viele Vorteile und erfreut sich nicht ohne Grund einer steigenden Beliebtheit. Dank ihr kannst du stressfrei auch große Mengen vorbereiten, den perfekten Gargrad erzielen und die Zubereitung zeitlich perfekt planen. Außerdem werden die Lebensmittel deutlich geschmacksintensiver, da sie in ihrem eigenen Saft garen. Dem entgegen stehen aber selbstverständlich die Anschaffungskosten für die notwendigen Geräte sowie die fehlende Nachhaltigkeit aufgrund der Verwendung von Plastikbeuteln, die selten wiederverendet werden können.
Schlussendlich ist Sous Vide eine tolle Sache, die aber eher in die Kategorie „nice to have“ fällt.
Ein Steak richtig anschneiden
Du hast bis hier hin alles richtig gemacht und dein Steak perfekt gegrillt – großartig! Kommen wir zum Grand Final: dem Servieren und Anschnitt. Dein Steak liegt vor dir, du schneidest dir ein Stück ab und denkst dir: „Das ist aber zäh..“. Was ist passiert? Du hast doch Fleisch bester Qualität genommen, die Kerntemperatur getroffen und alles richtig gemacht!? Bevor wir lange rätseln, kommen wir direkt zur Lösung: du hast das Steak falsch angeschnitten.
Wie wir oben bereits erwähnt haben, besteht ein Steak aus Fasern. Diese Fasern haben Laufrichtungen und geben die Struktur des Fleisches vor. Beim Anschnitt solltest du stets gegen die Faser schneiden, sodass diese durchtrennt und kürzer werden. Schneidest du das Steak mit der Faser an, so wirst du auf dieser „rum beißen“ und du hast das Gefühl, dass das Steak zäh geworden ist.
Wie erkenne ich die Fleischfaser?
Es gibt Zuschnitte, bei denen du den Faserverlauf sehr leicht erkennst. Je feiner aber die Fasern werden, desto schwerer ist es, diese zu erkennen. Tendenziell ist das bei feinen Fasern dann nicht so schlimm, da diese dir nicht das zähe Gefühl geben werden, aber dennoch möchtest du dein Steak ja richtig aufschneiden. Der einfachste Weg ist daher der Mittelschnitt. Hier schneidest du dein Steak in der Mitte an und siehst so in der Regel sehr gut, wie die Fasern verlaufen. Anschließend kannst du gegen diese Verläufe das restliche Steak aufschneiden und genießen. Und dabei wünsche wir dir vor allem eins: Guten Appetit!
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Ihr habt ja sehr vieles Super erklärt. Am Wochenende habe ich viele Freunde zum Grillen eingeladen. Wie hauptsächlich Schweinenackensteaks grillen und mir Schweinenacken kaufen und selbst zuschneiden. Wie dick sollte ich die Scheiben schneiden? Was wäre Eure Empfehlung?
Hey Rainer,
gute 2 – 3 cm sind bei Nackensteaks eine ideale Stärke. Natürlich kannst du sie dann nicht auf einem Höllenfeuer grillen, dann werden sie schwarz. Etwas weniger Hitze und ein paar Minuten mehr Zeit, dann werden sie perfekt knusprig braun und schön saftig.
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Liebe Grüße
Hannes
Ihr habt das super erklärt und beschrieben und ich habe das mit meinem Outdoochef Gasgrill und einer Gusspfanne, wie von Euch vorgeschlagen, ausprobiert!
Tolles Geschmackserlebnis und richtig lecker. Bravo!!!